Mixer oder Entsafter?

Welches Gerät braucht man zum Saft machen

Wer sich entscheidet, täglich frischen Saft zuzubereiten, der stößt schnell auf die Frage, welches Equipment man dafür braucht und welcher Entsafter beziehungsweise Mixer wohl der Richtige ist.

 

Allgemein gesagt: es ist erst einmal völlig egal ob du einen Mixer oder Entsafter hast. Egal ob Slow Juicer oder Zentrifugalentsafter, billiger Mixer oder Hochleistungsmixer, Saft kannst du eigentlich mit allen herstellen.

 

Welches Gerät nun am Ende das Beste für Dich und wo nun die feinen Unterschiede zwischen all den verschiedenen elektrischen Entsaftern und Mixer liegen, das soll dir hier gezeigt werden.

 

Entsafter oder Mixer

Der Entsafter

Ein Entsafter ist ein Gerät, wo das Obst und Gemüse durch eine Einführöffnung eingefüllt wird und mithilfe einer Reibe, welche mit Klingen ausgestattet ist, zerkleinert wird und anschließend durch ein Sieb gepresst wird. Der Saft wird in einem Behälter aufgefangen und die festen Bestandteile in einem Trester Behälter aufgefangen. Je nach Bauart unterscheiden sich dabei die Umdrehungen, die für den Vorgang verwendet werden. Die zwei wichtigsten Gerät sind der Zentrifugalentsafter und der Slow Juicer.

 

Zentrifugalentsafter:

Die meisten Zentrifugalentsafter arbeiten mit mehr als 20000 Umdrehungen pro Minute. Man kann dadurch sehr schnell Saft herstellen. Durch die hohe Geschwindigkeit entsteht aber Reibung und damit Hitze. Daher gehen bei Zentrifugalentsaftern hitzeempfindliche Vitamine, Mineralien und andere Nährstoffe verloren. Auch kann bei dem Vorgang mehr Sauerstoff in den Saft gelangen, was ebenfalls durch Oxidation zum Verlust von Nährstoffen führen kann. Durch das schnelle hindurchpressen der Zutaten ist die Saftausbeute auch geringer als beim Slow Juicer. Das merkt man auch daran, dass der Trester danach noch oft sehr feucht ist.

 

Wer gerne Blattgemüse verarbeitet, sollte dass auch nicht mit einem Zentrifugalentsafter tuen, denn gerade faserige Gemüsesorten brauchen einen deutlich langsameren Pressvorgang, um Saft abzugeben. Das funktioniert nur beim Slow Juicer, da dieser die Zutaten zerkleinert, zermalmt und dann gegen ein Sieb langsam auspresst.

Entsafter oder Mixer

Vorteile:

  • schnellere Entsaftungs­methode
  • breite Einfüll­öffnung, die Saft­zutaten müssen kaum klein ge­schnitten werden
  • Preis­werter als Slow Juicer

 

Nachteile:

  • Geringere Saft­ausbeute als Slow Juicer
  • Größerer Nährstoff­verlust des Saftes aufgrund von Oxi­dation und Hitze­entwick­lung während des Ent­saftens
  • Nicht geeignet zur Her­stellung von reinen Grünen Säften aus Blattgrün und Gräsern
  • Viel lauter im Betrieb als Slow Juicer
  • Größere Schaum­entwick­lung

Slow Juicer:

Der Slow Juicer ist ein Entsafter, der mit deutlich weniger Umdrehungen arbeitet. Hier wird der Pressvorgang mit 30-200 Umdrehungen pro Minute durchgeführt. Hier werden die Zutaten nicht nur durch das Sieb gepresst, sondern vorher stärker zermalmt und durch das langsame Pressen besser extrahiert als beim Zentrifugalentsafter. Es gibt keine starke Hitzeentwicklung, und so bleiben die meisten Vitamine und Nährstoffe erhalten. Somit hat man eine viel bessere Ausbeute von Vitaminen, Mineralien und Nährstoffen. Das Endprodukt schmeckt dadurch auch nochmal frischer und natürlicher. Somit kann man die Nährstoffe im Gemüse und Obst in konzentrierter Form zu sich nehmen.

Entsafter oder Mixer

Vorteile:

  • Höhere Saft­ausbeute
  • Maximaler Nährstoff­gehalt des Saftes, Hitze­entwick­lung und vermehrte Oxidation wird durch langsames Pressen verhindert
  • Perfekt für Grüne Säfte aus faserigem Blattgrün
  • nahezu schaum­freie Säft­e
  • Leiser im Betrieb

 

Nachteile:

  • Höhere An­schaffungs­kosten
  • Mehr Vorbe­reitungs­zeit durch Klein­schneiden von Obst und Gemüse
  • langsamere Her­stellung von Saft

Der Mixer

Ein Mixer püriert und zerkleinert alle Obst- und Gemüsebestanteile, die man hineingibt. Die Konsistenz wird über die zugegebene Menge an Wasser gesteuert. Im gemixten Saft oder Smoothie bleiben alle Bestandteile, wie Ballaststoffe und Pflanzenteile enthalten. Dadurch hat die Verdauung natürlich auch mehr zu tun als bei Säften aus dem Entsafter. Durch den Mixprozess mit hohen Umdrehungen wird aber auch hier wieder Wärme entwickelt und es kommt zum Unterschlagen von Sauerstoff. Beides führt wiederum zu einem Verlust an Vitaminen und Nährstoffen, ähnlich wie beim Zentrifugalentsafter.

 

Ein Pluspunkt von Hochleistungsmixer ist, dass sie nicht nur Saft machen können, sondern Multifunktionsgeräte sind. Mit ihnen lassen sich auch Suppen, Hummus, Pesto, Pflanzenmilch und vieles mehr zubereiten.

Entsafter oder Mixer

Hilfe bei der Kaufentscheidung

Was will ich damit machen?

Mit dem Mixer kann man auch Pflanzenmilch, Suppen und mehr herstellen. Mit dem Entsafter kann man nur Saft machen.

Wieviel Saft brauche Ich?

Natürlich kann man jeden Saft in seiner Konsistenz durch die Zugabe von Wasser steuern, aber es macht schon einen Unterschied wie viel Obst und Gemüse man dafür kaufen muss. Die Saftausbeute eines Zentrifugalentsafters ist geringer als bei einem Slow Juicer. Je nachdem wie viel Wasser ich verwende und was ich versafte, ist die Ausbeute bei einem Mixer noch größer. Je größer die Saftausbeute mit einem Gerät, bei gleicher Menge an Zutaten ist, desto billiger ist der Saft am Ende. Gerade Slow Juicer brauchen oft eine größere Menge an Obst und Gemüse um die gleiche Menge Getränk wie im Mixer zu erzeugen. Auch braucht man deutlich länger mit einem Entsafter 2,5l Saft herzustellen als mit einem Mixer. Da kann tägliches Saften je nach Gerät auch mal schnell ins Geld oder die Zeit gehen. 

Warum mache ich Saft?

Wenn man täglich frischen Saft in größeren Mengen herstellen will und über eine größere Menge seine tägliche Zufuhr an Vitaminen und Nährstoffen erhalten will, dann ist ein Mixer wohl eine gute Wahl. Man kann schnell viel Saft herstellen, mit Wasser die Konsistenz steuern und den ganzen Tag davon trinken. Es geht vergleichsweise schnell und so hat man immer ein frisches Getränk im Kühlschrank oder ersetzt dadurch auch eine Mahlzeit am Tag. Ein Saft beziehungsweise Smoothie aus dem Mixer macht durch seine enthaltenen Bestandteile auch satt.

 

Will man aber nur ein bis zweimal am Tag ein frisches Glas Saft trinken und dann wirklich keine Nährstoffe beim Herstellungsprozess verschwenden, ist ein Slow Juicer die richtige Wahl. Hier gibt es eine Vitaminbombe mit allen guten Nährstoffen, die im Obst und Gemüse enthalten sind. Wer viel Saft machen will, um den ganzen Tag was davon zu haben, muss aber dann schon viel Zeit investieren.

 

Auch wer Saftfasten möchte, sollte sich eher für einen Slow Juicer entscheiden, da dort der Saft alle wichtigen Nährstoffe enthält und frei von pflanzlichen Restbestandteilen ist und somit der Körper fast nix zu arbeiten hat. Wohingegen beim Mixer noch alle Pflanzenbestandteile enthalten bleiben und somit die Verdauung mehr zu tuen hat. Beim Saftfasten geht es aber gerade um die Entlastung und Entgiftung des Verdauungstraktes.

Spielen Zeit und Geld eine große Rolle?

Die schnellste und preisgünstigste Art Saft zu machen, in dem viele Nährstoffe und keine Stückchen enthalten sind, sind Zentrifugalentsafter. Hier geht die Herstellung am schnellsten und durch die große Einfüllöffnung muss man die Saftzutaten auch kaum noch klein schneiden. Im Vergleich zu den Slow Juicer sind sie deutlich preisgünstiger. Hat man kein Problem damit, wenn noch Reststücke enthalten sind oder siebt man diese später ab, dann kann man auch einen Mixer nutzen. Diese sind ebenfalls schnell und preisgünstiger als Slow Juicer.

Ein persönliches Fazit

Ich mache meine Säfte mit dem Mixer. Das geht schnell und ich habe innerhalb kurzer Zeit eine große Menge Saft (2,5l bei 2 Mixvorgängen), die ich dann über den ganzen Tag verteilt trinke. Da ich keine Stücke im Saft mag, wird dieser bei mir immer noch einmal durch ein Sieb gegeben. Bei mir steht nicht die Vitamin- und Nährstoffmenge, welche ich darüber zu mir nehme im Vordergrund sondern das Ersetzen einer Mahlzeit am Tag und die Reduzierung gekaufter Softdrinks und Säfte aus dem Supermarkt. Ich trinke auch allgemein immer viel zu wenig und durch die Zugabe von viel Wasser im Saft, konnte ich meine Trinkmenge deutlich steigern. Daher ist der Mixer für mich ein super Gerät, meine genannten Ziele zu erreichen.

 

Würde ich täglich weniger Saft trinken, vielleicht 1-2x ein frisch zubereitetes Glas oder würde ich noch einmal ein Saftfasten machen wollen, dann würde ich mir definitiv einen Slow Juicer kaufen. Frische Säfte schmecken einfach immer am besten und gerade das Fasten kann mit den Säften aus dem Mixer einfach nicht zufriedenstellend durchgeführt werden, da sie den Verdauungstrakt noch viel zu sehr belasten.

 

Einen Zentrifugalentsafter würde ich mir wohl nicht mehr kaufen, da überwiegen einfach die Vorteile eines Slow Juicer und das was der Zentrifugalentsafter kann, entspricht auch fast dem, was der Mixer tut.